Wir gewöhnen uns an Entspannung: Wir brauchen eine Neufokussierung auf getaktete Aufgaben
Der Zustand, den wir nach dem Urlaub erleben, ist ein relativ häufiges Phänomen, das verschiedene Ursachen haben kann. Einige der möglichen Zusammenhänge und Ursachen sind:
Erholung und Umstellung: Der Körper und Geist brauchen Zeit, um sich wieder an den Arbeitsalltag zu gewöhnen. Während des Urlaubs stellt sich der Organismus auf Entspannung ein, und der Wechsel zurück in den Arbeitsmodus kann anfangs zu einer gewissen Trägheit und Konzentrationsschwierigkeiten führen.
Schlafrhythmus: Möglicherweise hat sich unser Schlafrhythmus während des Urlaubs verändert. Drehen wir es zurück, entsteht oft zunächst ein unregelmäßiger oder unzureichender Schlaf. Das kann sich negativ auf die Konzentrationsfähigkeit auswirken.
Erwartungsdruck: Nach einem erholsamen Urlaub kann der Druck, sofort wieder auf dem gleichen Leistungsniveau zu arbeiten, zusätzlichen Stress verursachen, was die Konzentration weiter beeinträchtigen kann.
Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten: Veränderungen in der Ernährung und Bewegung während des Urlaubs können den Energiehaushalt beeinflussen. Ungesunde Gewohnheiten während der Freizeit können zu einem trägen Gefühl führen.
Kurzfristige Empfehlungen:
Schrittweise Rückkehr zur Arbeit:
Anstatt sofort mit maximalem Tempo zu starten, sollten wir versuchen, unsere Aufgaben und Anforderungen in den ersten Tagen schrittweise zu steigern. Man kann auch mit einer 2-Tage-Woche (Do. / Fr.) starten.
Ausreichend gleichmäßiger Schlaf und gesunde Ernährung:
Eine Rückkehr zu einem regelmäßigen Schlafrhythmus und eine ausgewogene Ernährung können helfen, die Konzentration zu verbessern.
Bewegung und frische Luft:
Regelmäßige Bewegung, idealerweise an der frischen Luft, kann helfen, die Energie zurückzubringen und den Geist zu klären.
Hydratation:
Ausreichend Wasser zu trinken ist essentiell, um die kognitiven Funktionen aufrechtzuerhalten. Wir vergessen das oft im „getakteten Alltag“.
Mittelfristige Empfehlungen:
Achtsamkeit und Meditation:
Diese Praktiken können helfen, den Geist zu beruhigen und die Konzentration zu verbessern, indem sie Stress abbauen und den Fokus schärfen.
Zielsetzung und Priorisierung:
Es kann hilfreich sein, klare Ziele zu setzen und diese zu priorisieren, um den Wiedereinstieg in die Arbeit zu erleichtern.
Langfristige Empfehlungen insbesondere für 55+:
Lebensstil-Anpassungen:
Eine nachhaltige Veränderung im Lebensstil, wie regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf, kann langfristig die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit verbessern.
Entwicklung der Selbstführungskompetenzen:
Die Arbeit an der eigenen Resilienz und der Fähigkeit zur Selbstreflexion kann langfristig helfen, mit den Anforderungen besser umzugehen und sich schneller an Veränderungen anzupassen.
Hier sind fünf einfache 10-Minuten-Übungen, die wir morgens nutzen können, um unsere Resilienz zu stärken. Diese Übungen haben das Potenzial, nach zwei Wochen bereits spürbare Effekte zu zeigen:
1. Achtsamkeitsmeditation:
Ablauf: Finde einen ruhigen Ort, setze dich bequem hin und schließe die Augen. Konzentriere dich auf deinen Atem. Atme tief ein und aus und beobachte den Atemfluss ohne ihn zu verändern. Wenn Gedanken auftauchen, nimm sie wahr und lasse sie los, indem du deine Aufmerksamkeit sanft zurück auf den Atem lenkst.
Ziel: Stärkung der inneren Ruhe und Stressreduktion durch gezielte Achtsamkeit.
2. Dankbarkeitsjournal:
Ablauf: Nimm dir jeden Morgen 10 Minuten Zeit, um in einem Journal drei Dinge aufzuschreiben, für die du dankbar bist. Dies können kleine oder große Dinge sein. Konzentriere dich bewusst auf positive Aspekte deines Lebens.
Ziel: Förderung einer positiven Grundhaltung und Erhöhung der emotionalen Widerstandsfähigkeit.
3. Progressive Muskelentspannung:
Ablauf: Setze dich bequem hin und spanne nacheinander verschiedene Muskelgruppen deines Körpers an, halte die Spannung für ein paar Sekunden und lasse dann los. Beginne mit den Füßen und arbeite dich langsam bis zum Kopf hoch.
Ziel: Abbau von körperlicher Anspannung und Verbesserung der Körperwahrnehmung, was zu einer Reduktion von Stresssymptomen führt.
4. Visualisierung eines sicheren Ortes:
Ablauf: Schließe die Augen und stelle dir einen Ort vor, an dem du dich besonders sicher und geborgen fühlst. Das kann ein realer oder imaginärer Ort sein. Verweile in dieser Vorstellung und spüre die positiven Emotionen, die dieser Ort in dir auslöst.
Ziel: Aufbau eines mentalen Rückzugsortes, der in stressigen Situationen als Ressource genutzt werden kann.
5. Atemübungen (4-7-8 Technik):
Ablauf: Atme für 4 Sekunden durch die Nase ein, halte den Atem für 7 Sekunden an und atme dann langsam durch den Mund für 8 Sekunden aus. Wiederhole diesen Zyklus für 10 Minuten.
Ziel: Beruhigung des Nervensystems und Förderung einer tiefen Entspannung, was die Stressresistenz stärkt.
Diese Übungen sind einfach in den Alltag zu integrieren. Wechselt sie ab und Ihr merkt, wie die innere Gelassenheit steigt und die Fokussierung auf die spannende Arbeit auch besser gelingt.
Am besten startet Ihr damit direkt jetzt nach dem Urlaub!